Scamming – das Bedrohungspotential und die Abwehrmöglichkeiten

von · 26.08.2024


Mit den Vorteilen neuer Technologien und Möglichkeiten des Internets steigen die Anstrengungen von Cyberkriminellen. Daten und letztlich Geld gehören zu den primären Zielen von Hackern und anderen Tätern. Dabei gewinnt das sogenannte Scamming immer mehr an Bedeutung. Um sich wirksam davor zu schützen, ist es wichtig, den Begriff und die Methoden zu kennen. Auch die entsprechenden Gegenmaßnahmen sollten kein Fremdwort sein.

Was ist Scamming?
Scamming bedeutet übersetzt „betrügen“. Kriminelle treten hierbei über das Internet mit Personen in Kontakt, die sie zuvor nicht kannten, um ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Sie ködern ihre Opfer mit Versprechungen von Erbschaften, Lotteriegewinnen und anderen finanziellen Vorteilen. Eine weitere Methode besteht darin, gefälschte Rechnungen oder Mahnungen per E-Mail zu versenden, die teilweise auch Schadsoftware enthalten können.

Zu den bekanntesten Scamming-Maschen zählt die sogenannte „Nigeria-Connection“. Dabei werden E-Mails verschickt, die die Empfänger über angebliche große Gewinne informieren. Oft handelt es sich um Geschichten über einen verstorbenen Geschäftsmann, der angeblich ein riesiges Vermögen hinterlassen hat, das an den Empfänger der E-Mail überwiesen werden soll. Bevor die Überweisung erfolgen kann, wird jedoch meist eine Vorauszahlung in Form von Gebühren oder Provisionen gefordert. Nach der Zahlung bricht der Kontakt ab, das Geld ist verloren. Manche Scammer gehen sogar so weit, mehrfache Zahlungen zu verlangen, etwa für angebliche Dienstleistungen von Notaren oder Anwälten. Keine dieser Behauptungen entspricht der Wahrheit, und das Opfer erhält nie das versprochene Geld.

Betrugsdetektoren – eine wirksame Gegenstrategie
Nicht selten mündet Scamming in finanziellen Einbußen und einem Datenverlust. Wer früh die Betrugsmasche erkennt, kann rechtzeitig reagieren und Schlimmeres verhindern. Der Bitdefender kostenloser Betrugsdetektor gehört zu den einfachsten Methoden, um Scamming zu identifizieren. Dieser ist auch als Bitdefender Scamio bekannt und präsentiert sich im Gewand eines Chatbots. Künstliche Intelligenz (KI) dient als Basis für die hilfreichen Funktionen.

Der Bot erfordert keine Downloads oder Installationen, da er direkt über Web-Apps, WhatsApp und Messenger zugänglich ist. Scamio bietet eine umfangreiche Analyse von Bedrohungen und kann eine Vielzahl von Betrugsversuchen erkennen, darunter Phishing-Angriffe, betrügerische Webseiten, gefälschte E-Mails und Methoden des Social Engineerings. Zusätzlich liefert der Dienst praktische Tipps, um Nutzer vor Betrug zu schützen.

Das sollten Opfer beachten
Wer Opfer von Scam geworden ist, sollte alle Beweise sichern: E-Mails und Antworten darauf sollten nicht gelöscht werden. Das Gleiche gilt für Briefe und Faxe. Diese Dokumente können wertvolle Hinweise beinhalten, die für die polizeilichen Ermittlungen von Nutzen sind.

Es ist wichtig, den Vorfall sofort der Polizei oder anderen zuständigen Behörden zu melden. Schnelles Handeln erhöht die Chancen, den Betrug aufzudecken. Außerdem sollten alle Passwörter, die möglicherweise kompromittiert wurden, sofort geändert werden. Es wird empfohlen, Konten und Kreditkartenabrechnungen genau zu überprüfen, um sicherzustellen, dass keine unbefugten Transaktionen stattgefunden haben.

Wann Scamming strafbar ist
Scamming fällt typischerweise unter den Tatbestand des Betruges gemäß § 263 des Strafgesetzbuches (StGB). Der Betrüger, auch Scammer genannt, fordert in der Regel Geld vom Opfer und verspricht dafür eine Leistung oder die Rückzahlung des Betrags. Diese Versprechen werden jedoch nicht eingehalten, wodurch es sich beim Scamming um einen typischen Eingehungs- oder Vorleistungsbetrug handelt. Gemäß § 263 Absatz 1 StGB kann der Täter eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe erhalten. In vielen Fällen liegt sogar ein gewerbsmäßiger Betrug in Bandenform vor, was nach § 263 Absatz 3 StGB zu einer Freiheitsstrafe von einem bis zehn Jahren führen kann.

Die Aufklärung dieser Betrugsfälle gestaltet sich schwierig, da die Betrüger oft aus dem Ausland, beispielsweise aus Europa oder Westafrika, agieren. Es kommt selten vor, dass Kontaktpersonen in Deutschland gefasst werden.

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